Adelaide
Nach einer Woche auf den Straßen entlang der südlichsten australischen Küste kamen wir wieder in urbanes Gebiet und verbrachten zwei Nächte in Adelaide.
Die Nacht bevor wir in der Hauptstadt des Bundesstaates South Australia ankamen verbrachten wir auf einem abgelegenen Campingplatz mit spektakulärer Anfahrt. Südlich von Adelaide treffen unendlich weite baumlose Grasslandebenen auf flache Seen, so groß, man denkt es sei ein Meeresarm. Teile dieser Seen sind im Sommer ausgetrocknet und hinterlassen somit nichts weiter als eine trockene Kruste von purem Meersalz. So ging es entlang einer einsamen Landstraße durch die unendlich weite Landschaft, immer entgegen der Sonne bis wir auf ein Stoppschild trafen. Neben dem Stoppschild stand ein unauffälliger weißer Kasten in dem sich ein einziger Knopf befand. Die Klingel zum Rufen der Fähre. Gefühlt waren wir die einzigen seit Stunden, die diese Fähre brauchen. Wenig später setzte sich die Fähre in Gang und holte uns von der anderen Seite ab. Unter Beobachtung einiger Pelikane brachte uns die Fährfrau auf die Insel, auf der nur ein kleines Dorf und ein kleiner kostenloser Campingplatz direkt am Wasser zu finden sind.
Am nächsten Morgen ging es wieder zurück mit der Fähre auf das Festland und weiter Richtung Adelaide. Doch bevor wir in der Stadt ankamen, lag noch ein deutsches Dorf auf unserem Weg. Hahndorf in den Adelaide Hills ist ein kleines überaus touristisches Örtchen, dass so klischeehaft mit seinen deutschen Wurzeln wirbt, wie kein zweiter Ort in Down Under. So findet man Geschäfte mit deutschen Supermarktprodukten zu exorbitanten Importpreisen (Eine normale Packung Haribos für umgerechnet 8€ oder ein Niederegger Marzipanriegel für 14€), vermeintliche deutsche Bäckereien, die mit Brot, Bienenstich und Streuselkuchen werben aber dann leider doch nur australische Meatpies und Weißbrot im Sortiment hatten (vielleicht weil sonntags schon alles Gute weg war) und einige Biergärten, Restaurants und Cafés, sowie einen Souvenirladen in dem man Kuckucksuhren und Nussknacker kaufen kann. Außerdem gab es auch eine kleiner Version eines Karls Erdbeerhof, die Beerenberg Farm, die sich auch auf den Anbau von Erdbeeren spezialisiert hat aber mittlerweile hauptsächlich Marmelade und Süßigkeiten an Touristen verkauft.
Generell findet man in SA viele Spuren deutscher Auswanderer. So ist das Barossa Valley eine der besten, wenn nicht die beste Weinregion Australiens und wird dominiert von ehemalig deutschen Winzerfamilien und deutschen Orten wie zum Beispiel Lobethal.
Danach lag noch Mount Lofty auf unserem Weg in die Stadt. Von diesem Berg kann man einen kleinen Überblick über den Aufbau des Provinzzentrums gewinnen, denn Adelaide wurde vom ersten Haus an geplant. Somit ist die gesamte Stadt umgeben von einem breiten Ring aus Parks.
Nach einer erholsamen Nacht im Hostel besuchten wir auch den botanischen Garten, samt Regenwaldhaus, Wasserlilienpavillon und Rosengarten. Nicht so groß wie die Gärten in Melbourne und Sydney aber generell ist in Adelaide alles eine Nummer kleiner und somit auch irgendwie gemütlicher.
Gleich neben den botanischen Gärten befindet sich die südaustralische Kunstgallerie und bei freiem Eintritt kann man sich die Ausstellungen ja mal anschauen. Besonders schön fand ich die Kunst der Aborigines; meistens sehr farbenfroh und aus einer komplett anderen Sichtweise gemalte Gemälde.
Ein Hammerhai und ... |
... ein Fischschwarm aus alten Netzen. |
Außerdem konnte man eine durch eine Gallerie voll mit Zusammensetzungen aus alten Fischernetzen und Plastikmüll, die zu Fischgestalten umgestaltet wurden, laufen und noch viele andere zeitgenössische aber auch ältere Kunst betrachten.
Noch einen Eingang weiter befand sich das ebenfalls kostenlose Museum of South Australia. Es bot neben einer riesigen Ausstellung an allen Tierarten des Landes auch einen sehr großen Bereich zum Leben und Überleben der Aborigines.
Die Adelaide Mall |
Und somit neigte sich der Tag in Adelaide auch schon dem Ende zu.
Während wir die Stadt auf kostenlosen Leihfahrrädern entdecken konnten, wurde unser Auto nochmal in der Werkstatt auf Vordermann gebracht, für die nächsten 10.000 km durch meist sehr unbewohntes und trockenes Gebiet.
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