Albany und die südwestliche Spitze


Der letzte Eintrag ist schon wieder echt lange her. Und mittlerweile bin ich schon wieder an so vielen verschiedenen und interessanten Orten Australiens gewesen, dass ich kaum hinterherkomme mit Bildern und Blogeinträgen


Nach den längeren Fahrten der Wochen zuvor waren wir in Albany für drei Nächte in einem echt schönen Hostel. Dort gab es morgens Eierkuchen, so viele wie man wollte und das Hostelteam war super freundlich. Man fühlte sich direkt wohl und somit wurde aus einer geplanten Nacht dort, erst eine weitere Zweite und dann noch eine Dritte. 
Auch der Ort an sich war sehr schön. Albany hat eine weite Geschichte als erste europäische Kolonie in Westaustralien und als Ausgangshafen für die australischen Flotten, die im ersten Weltkrieg Richtung Europa zogen. Außerdem gibt es einige sehr schöne Strände und Nationalparks in der Umgebung. 

Von Mount Frankland konnte man sehen, wo sich das Feuer vor ein paar Wochen durch den Wald gefressen hat. Die lokale Feuerüberwachungsfrau, die jeden Tag ganz einsam in einem Turm auf dem Berg sitzt, meinte, dass man dabei aber zwischen "guten" normalen Buschbränden und "schlechten" von Menschen ausgelösten Bränden unterscheiden müsse.

Als wir dann also schweren Herzens das Hostel in Albany verließen führte unser Weg weiter durch einige australische Badeorte alà Zingst oder Binz, nur nicht ganz so voll und auch nicht ganz so schön. Doch da gerade Sommerferien sind, traf man hier viele Familien an, die den nicht ganz so heißen Sommer hier unten genossen. 
Der Weg verließ dann aber langsam die Küste und schlängelte sich durch einzigartige Wälder, die Southern Forests. Teilweise sind diese Wälder die Heimat von uralten und sehr hohen Bäumen. Einige sind an der Wurzel so breit, dass ein kleines Haus hineinpassen würde. Auf einige dieser Bäume, die bis zu 400 Jahre alt werden können, hat man Aussichtsplattformen für die Waldbrandbeobachter gebaut. Heute sind sie aber offen für Touristen und somit könnten wir auf Eisenstangen, die horizontal in den Stamm gerammt waren auf einen der Bäume klettern, bis wir auf einem kleinen Baumhaus in der Krone des 90 Meter hohen Baumes standen. Viele der Besucher drehten aber schon nach einigen Metern wieder um, weil es ihnen doch zu gefährlich schien. Jedoch war man beim Aufstieg gut gesichert durch Netze die ein Hinunterfallen verhinderten. 



Nach ein paar Tagen im Schatten der riesigen Bäume und ein paar schönen Stunden an Badeseen mitten im Wald fuhren wir wieder entlang der Küste zur südwestlichen Spitze Australiens, dem Cape Leeuwin. Hier treffen der südliche und der indische Ozean aufeinander. Viel mehr als einen Leuchtturm gibt es aber trotzdem nicht zu sehen.
Und so ging es weiter in die Margaret River Region, eine Region die bekannt ist für ihre unzähligen Winzer. 
Dort gibt es auch viele Höhlen und wir stiegen in eine der Schönsten hinab, in die Lake Cave. 




Das Highlight dieser Höhle war der suspended table der wie durch Magie über dem Wasser schwebt obwohl er eigentlich mehrere Tonnen schwer ist. 


Vorbei an den ganzen Winzereien, die zu Weinverkostungen einluden und an einer Schokoladenfabrik, in der man auch kostenlos Schokolade „probieren“ konnte, führte uns die Straße nach Busselton. Eigentlich auch kein besonderer Ort, denn auch dieser könnte genauso gut ein Städtchen an der Ostseeküste sein, doch durch die ruhige See im Geographe Bay und die grüne und schattige Promenade gefiel es uns und wir blieben zwei Tage. Das eigentliche Alleinstellungsmerkmal von Busselton ist aber der 1,8 km lange Pier. Auf diesem fährt auch ein kleiner Zug, so dass man die Strecke bis zum Ende nicht laufen müsste. Das ist wieder typisch australisch, im Land der Drive-In Apotheken und Coffee Shops. 
Gestern ging es dann weiter nach Bunbury. Hier startete abends ein kleines Straßenfest, denn es war Australia Day, der Nationalfeiertag. Dieser ist genau am 26. Januar, weil an diesem Tag die ersten Briten auf dem Kontinent ankamen. Genau das ist auch der Grund warum um diesen Tag eine sehr große Debatte tobt. Die Ureinwohner finden, dass dieser Tag kein Grund zum Feiern für sie ist, da mit der Ankunft der Europäer der Niedergang ihrer eigenen Kultur begann. 
Jedoch merkte man davon nicht viel auf den Straßen und der Abend in Bunbury endete mit einem 30 minütigen Feuerwerk, dass alles übertraf, was ich bis dahin an Feuerwerken gesehen hatte. 

Das nächste angepeilte Ziel ist nun Perth. Ich freue mich auch, mal wieder in einer größeren Stadt zu sein.




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