Fraser Island
Es ist die größte Sandinsel der Welt, 123km lang und bis zu 25km breit. Dabei reicht der Sand meist bis in 19m Tiefe oder an manchen Dünen auch in bis zu 200m Höhe. Es gibt Vermutungen, dass die Insel mehr Feinsand beherbergt als die Sahara und ohne diesen Sandspeicher, der jährlich um einen Meter wächst, wäre das Great Barrier Reef unter diesem Sand begraben.
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Da das Wetter nicht sehr gut vorhergesagt war, haben wir nur eine Eintagestour auf die Insel gebucht. Man kann auch mit alles mit seinem eigenen Auto erkunden, solange man einen Allradantrieb hat und sich zutraut, durch tiefen Sand und über steile Abhänge und enge Waldpfade zu fahren. Also holte uns der LKW morgens in Rainbow Beach, dem nächstgelegenen Ort ab und wir fuhren an den Strand, an dem die kleine Fähre anlegt.
Dann ging es auch schon auf die Insel und auf die Hauptverkehrsroute, den Strand. Der östliche Strand, also der am Meer, ist in allen Navis sogar als nationaler Highway ausgewiesen und es gibt auch zwei Polizisten auf der Insel, die gelegentlich Tempokontrollen durchführen, denn auch am Strand gelten die ganz normalen Verkehrsregeln. Mit 80 km/h brachte uns die Tour erstmal zum einzigen Hotel auf der Insel. Dort gab es erstmal etwas zu trinken, bevor es weiter ging zum Lake McKenzie im Zentrum.
Der Highway der Insel |
Unser allrad-angetriebener "Bus", Made in Germany |
Obwohl das Wasser Süßwasser ist, ist es sehr sehr klar und auch der Sand an diesem See, der irgendwann mal vom Meer herübergeweht wurde ist weich und hell. Eine andere Besonderheit des Sees ist, das der pH-Wert bei 4,5 liegt, was also ziemlich sauer ist. Das Wasser schmeckt auch sauer. Jedoch hat dieser pH-Wert die Wirkung, dass sich das Wasser unbeschreiblich sanft anfühlt und auch auf die Haare wirkt das Wasser wie eine Haarspülung aus der Drogerie.
Das Wasser des Lake McKenzie |
Vom See ging es weiter zu den ursprünglichsten Siedlungen der weißen Siedler. Die Insel ist zwar auch schon seit Jahrtausenden von einem Clan der Aborigines bewohnt, doch vor ca. 150 Jahren kamen weiße Siedler und begannen mit der Forstwirtschaft. Der innere Teil der Insel ist nämlich von verschiedene Waldtypen überzogen, darunter auch dichter, subtropischer Regenwald. Die Regierung stoppte die Rodung erst 1991, doch daraufhin wurde die gesamte Sandinsel zum Weltnaturerbe erklärt.
Nach dem Besuch der alten Holzfällersiedlung gab es ein Mittagsbuffet im Restaurant der Hotelanlage und so endlich mal wieder Fleisch, Würstchen, Fisch, frische Salate, Brötchen, Butter und frisches Obst. All das, was die Camping-Küche meist nicht hergibt.
Am Nachmittag besuchten wir noch das Wrack der Maheno.
Das Schiff war mal eines der schnellsten seiner Art, bis es in die Jahre kam und versteigert wurde. Einige Japaner sahen in dem Luxusliner den Wert des hervorragenden Stahls und ersteigerten das Schiff somit in Australien für 15.000 Dollar. Doch sie hatten dadurch kein Geld mehr für die Rückreise und somit verkauften sie die Schiffsturbinen und zogen die Maheno im Schlepptau ihres eigenen Schiffes Richtung Norden. Doch bei einem schweren Sturm rissen die Seile und das Schiff driftete auf den Strand der Insel, während die Japaner verschwanden, da sie das Schiff sowieso nicht mehr vom Strand bekamen. Doch auch niemand Anderes schaffte es und so liegt das Wrack dort immer noch. Leider sieht man nur noch das oberste Deck. Der Rest ist mittlerweile Tief im Sand versunken.
Die Maheno nach dem Anlanden |
Auf der Rückfahrt entlang des Strand-Highways entdeckten wir sogar einige Dingos. Auf der Insel leben ca. 300 von ihnen und sie sind auf der ständigen Suche nach Futter. Dabei gibt es auch immer wieder Angriffe auf Menschen, insbesondere Kinder. Deshalb sind feste Behausungen, wie das Resort, von hohen Zäunen und Toren geschützt und überall im Nationalpark findet man große Warnschilder. Die Ranger kennen aber jeden einzelnen Dingo und versehen die neu geborenen Verwandten des Koyoten mit Ohrmarken.
So waren wir abends schon wieder zurück.
Jetzt sind wir erstmal ein paar Tage in Brisbane, der Hauptstadt Queenslands.
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